Zollhaus.
„Der Mond ist aufgegangen“ sangen die 40 aktiven Sängerinnen und Sänger des KREML-Chors bei ihrer Geburtstagsfeier am Samstagabend im KREML-Kulturhaus in Zollhaus. Der Mond war noch gar nicht aufgegangen, statt seiner verwöhnte ein schöner Sommerabend die anwesenden Gäste. Jedoch, es war das allererste Stück, welches der Kreml Chor probte.
Zur Chorgeschichte schreiben die Verantwortlichen, dass im Jahre 1997, als das KREML-Kulturhaus eröffnet wurde, schnell klar wurde, dass hier auch ein Chor benötigt wird. Ein Chor, so bunt und vielfältig wie das Kulturhaus selbst. Das gelang. Der erste Chorleiter war Daniel Kunz. Seit Sommer 2020 steht der gemischte Chor unter der Leitung von Dorothee Laux. „Es passt. Wenn ich dienstags um 20.45 Uhr zur Chorprobe fahre und müde bin, geht es mir in der Chorprobe immer besser“, so Dorothee Laux. Den Mitgliedern des Chores war es wichtig, auf die Zeit mit Jürgen Faßbender zurückzublicken. Er leitete 15 Jahre lang den Chor. Die Literatur, welche der Chor an seinem Geburtstagsabend sang, war vielfältig, wie es auch der Chor ist. Klassische Stück, moderne Popmusik, Volkslieder in verschiedenen Sprachen und geistliche Stücke zählen zum Repertoire - wundervolle Lieder, wie „Blessing of Aaron“, Goodnight sweetheard, oder – ganz wundervoll „The Lord is my shepherd“ von Bobby McFerrin (23. Psalm, „Der Herr ist mein Hirte“), unbedingt erwähnenswert, weil es den 23. Psalm in sehr vielen Versionen gibt. Sehr zu spüren war, dass die Freude am Singen die circa 40 Sängerinnen und Sänger verbindet. Es gibt Erfahrene, die weniger Geübten, Ältere und Jüngere. Zurzeit ist Frederik aus Sambia Chormitglied. Der junge Mann absolviert ein freiwilliges soziales Jahr im Kindergarten Altendiez und ist noch dabei, die deutsche Sprache zu erlernen. Die Texte der Lieder lernt er, erzählt Dorothee Laux, und freut sich über diesen besonderen Neuzugang. Die Aufgeschlossenheit der Sängerinnen und Sänger zeigt sich auch darin. Das soziale Miteinander im Chor ist wichtig, natürlich ein gutes gesangliches Niveau. Neben dem Gesang gab es kurze, unterhaltsame Einblicke in die Geschichte des Chores in 25 Jahren. Viele Anekdoten erheiterten das Publikum, die sich bei den verschiedensten Konzerten, bei Chorfahrten, Probetagen oder der Teilnahme an Wettbewerben ergaben. Besonders stolz sind die Sängerinnen und Sänger und ihre Chorleiterin darauf, dass der Kreml-Chor Zollhaus ‘Chor des Jahres 2022’ und damit erstplatzierter Chor beim Sila Award 2023 wurde.
Sehr stimmungsvoll – mit dem „Abschiedslied“ von Johannes Brahms wollte sich der Chor verabschieden. Das Publikum verlangte nach einer Zugabe: „Schod is, guad wars…“, (schade ist es, gut war es?) wurde zum Abschied gesungen – eindeutig aus dem Bayerischen - und belohnte mit sehr viel Applaus.
Im Anschluss spielt die Band Midnight Crisis tanzbaren Rock, Soul und Blues. Die Live-Band ist eng mit der Geschichte des Kulturhauses in Zollhaus verbunden, probte dort schon, als das Haus noch eine leerstehende Ruine war. Die Spielfreude und der Enthusiasmus der Band riss das Publikum mit – wie von Zauberhand gerieten sie in Bewegung.
Für Essen und Getränke sorgt das Kreml-Café. Schauplatz des Konzerts und der Geburtstagsparty war die Open-Air-Bühne im Kreml-Kulturhaus. Der Eintritt war frei.
Textquelle: Uschi Weidner